von rmi Online Marketing
•
27. August 2019
Sie sind die stillen Bewohner unserer Wälder, kümmern sich um den natürlichen Stoffwechselkreislauf des Ökosystems und es wird vermutet, dass es weltweit fünf Millionen von ihnen gibt. Die Rede ist von den Pilzen. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen nach unten purzeln, zieht es viele Pilzsammler in die Wälder zu ihren geheimen Lieblingssammelstellen. Uschi Österle, Obfrau vom Pilzkundlichen Verein Vorarlberg , weiß: Wer die verborgenen Köstlichkeiten sammeln möchte, sollte dabei einige Dinge beachten. Am wichtigsten ist, dass man sich gut im Reich der Pilze auskennt, bevor man auf die Suche nach ihnen geht. Denn viele Speisepilze haben giftige Doppelgänger, erklärt die Fachfrau. „Es gibt grundsätzlich keine erkennbaren Merkmale, um einen Giftpilz von einem Speisepilz zu unterscheiden. Auch Wild-, Schnecken- oder Mäusefraß sind kein Indiz dafür und die Mythen, dass das Mitkochen eines Silberlöffels oder einer Knoblauchzehe bei Giftpilzen hilfreich sein soll, sind falsch“, stellt Uschi Österle klar. Falls man sich mit der Ernte unsicher ist, sollten Pilzsachverständige zu Rate gezogen werden. Ist nämlich versehentlich doch ein Pilz der sehr giftigen Sorte in den Erntekorb gelangt, macht dieser auch alle anderen Pilze ungenießbar. Außerdem sind auch die Speisepilze in rohem Zustand unbekömmlich bzw. stark giftig. „Pilze müssen daher immer 10 bis 15 Minuten lang gekocht oder angebraten werden“, empfiehlt die Pilzkennerin. In Vorarlberg gibt es circa 80 bis 100 essbare Pilze. Auf die Schwammerl, fertig, Los! Im Interesse des Naturschutzes dürfen die Köstlichkeiten nur für den Eigenbedarf und nicht in Schutzgebieten gesammelt werden. Die gesetzliche Begrenzung liegt pro Tag bei zwei Kilo pro Person. Gesammelt werden darf täglich von 8 bis 17 Uhr. Generell gilt: Zu junge oder zu alte, angefressene oder madige Pilze sollten stehen gelassen werden. Denn während bei den einen noch nicht alle typischen Kennzeichen ausgeprägt sind, erfüllen die alten Pilze noch wichtige Aufgaben im Naturkreislauf. Zur Aufbewahrung des Sammelguts sind Körbe, Papier- oder Stofftaschen am besten geeignet, keine Plastiktüten und zum Abschneiden bzw. Herausdrehen und Vorreinigen der Pilze ist ein (Taschen-)Messer dienlich. Schmackhafte Zubereitungsarten Es gibt viele Möglichkeiten, Wildpilze in leckere Mahlzeiten zu verwandeln. Pilzbutter ist besonders leicht zuzubereiten. Die Schwammerl werden gehackt, angebraten, in kaltem Zustand mit Butter vermengt und nach Belieben gewürzt. Dafür bevorzugt Frau Österle Steinpilze oder Maronenröhrlinge. Beim Pilzstrudel können angebratene Pilze vegetarisch zusammen mit Gemüse, oder zusätzlich mit geriebenem Käse, Schinken oder Speckwürfel verwendet werden. Dafür sind alle Speisepilze außer dem Parasol geeignet. Wer es lieber klassisch mag, kann ein Pilzrisotto zubereiten. Hierfür können mehrere Pilzsorten verwendet werden. Die Pilzsuppe ist in der kalten Jahreszeit ein Hit. Dafür kocht man getrocknete Pilze in einer Gemüse-Bouillon auf, püriert sie und schmeckt mit einem Schuss Weißwein, Pfeffer, ein paar Kräutern und Crème fraîche ab. Am Schluss gibt man noch ein paar angebratene Pilzwürfel darüber und fertig. Übrig gebliebene Pilze oder Speisereste sollten tiefgefroren oder im Kühlschrank gelagert werden. Viele weitere leckere Schwammerl-Rezepte gibt es in der aktuellen Herbstausgabe .